Wie erleben Patientinnen und Patienten ihre Behandlung – und wie kann diese Erfahrung zur besseren Versorgungsqualität beitragen? Ein neues, von der Eidgenössischen Qualitätskommission (EQK) gefördertes Pilotprojekt macht die Wirkung medizinischer Behandlungen aus Sicht der Betroffenen über alle Versorgungsstufen hinweg sichtbar.

Im Mittelpunkt des Projekts stehen sogenannte Patient Reported Outcome Measures (PROMs). Dabei handelt es sich um strukturierte Rückmeldungen, mit denen Patientinnen und Patienten ihre Lebensqualität, Gesundheit und Zufriedenheit nach medizinischen Behandlungen selbst beurteilen. Solche Informationen sind entscheidend, um die tatsächliche Wirkung von Therapien zu verstehen – über Fachgrenzen hinweg und entlang der gesamten Behandlungskette.

Das Besondere an diesem Projekt:

Damit wird in der Schweiz eine sektorübergreifende PROMs-Lösung getestet, bei der Spitäler, Reha-Kliniken und weitere Partner eng zusammenarbeiten. Ziel ist es, doppelte Datenerhebungen zu vermeiden und ein gemeinsames Verständnis von guter Behandlungsqualität zu fördern – aus Sicht der Betroffenen selbst.

Das Projekt konzentriert sich auf orthopädische Eingriffe – insbesondere künstliche Knie- und Hüftgelenke sowie Behandlungen an der Wirbelsäule. Dabei werden 500 Patientinnen und Patienten über 12 Monate hinweg begleitet, vom Spitaleintritt über die Rehabilitation bis zur Nachbetreuung zu Hause.

Der multidimensionale Ansatz des Projekts umfasst nebst den eingangs erwähnten PROMs auch sogenannte Patient Reported Experience Measures (PREMs). Dadurch ist sichergestellt, dass auch die Erfahrung der Patientinnen und Patienten während des Versorgungsprozesses miteinfliesst, beispielsweise wie die Kommunikation erlebt wurde. Zudem wird mit sogenannten Clinician Reported Outcome Measures (CROMs) die Beurteilung der erzielten Behandlungsergebnisse aus Sichtweise der behandelnden Ärztinnen und Ärzte erhoben.

Wer ist beteiligt?

Neben der Healthbrain GmbH (Projektleitung & PROMs-Lösungsanbieter) und der durch die Hirslanden AG lancierten Clinical Trial Unit der Stiftung Quality of Life als Forschungspartner sind zahlreiche Akteure aus allen Sprachregionen der Schweiz mit an Bord: so Hirslanden-Kliniken in der Deutsch- und Westschweiz sowie das Ospedale Lugano/Bellinzona im Tessin, ausgewählte Reha-Kliniken in der ganzen Schweiz, Krankenversicherer, die Intonate GmbH (AI-gestützte medizinische Dokumentation) sowie weitere Partner – darunter die Patientenstelle Zürich, um die Perspektive der  Patientinnen und Patienten zu vertreten. Das Projekt läuft von April 2025 bis September 2027 und wird vom der EQK mit rund 580'000 Franken unterstützt. Es orientiert sich an den Empfehlungen der Schweizerischen Orthopädiegesellschaft (Swiss Excellence Label) und ermöglicht auch eine direkte Anbindung an das nationale Implantate-Register (SIRIS).

Mit diesem Vorhaben setzt die EQK einen wichtigen Impuls zur patientenzentrierten Versorgung und zur Weiterentwicklung der Qualitätsmessung im Schweizer Gesundheitswesen. Denn gute Medizin zeigt sich nicht nur in Zahlen – sondern vor allem im tatsächlich erlebten Gesundheitsgewinn der Menschen.

Weitere Informationen:

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Head of Communications
Dr. Claude Kaufmann
Hirslanden AG
Corporate Office
Boulevard Lilienthal 2
CH-8152 Glattpark