Nierenkoliken äussern sich meistens in den Symptomen von heftigen wellenförmigen Schmerzen in der Region der Niere. Diese treten häufig als mögliche Folgen von Nierensteinen auf, welche sich in der Harnleiter festgesetzt haben. Spezielle Kolik-Medikamente werden am häufigsten für eine schnelle und wirkungsvolle Behandlung eingesetzt.

Visualisierung der Nieren am menschlichen Körper

Entstehung einer Nierenkolik

Der Urin wird in den Nieren kontinuierlich produziert und über die Harnleiter in die Blase abtransportiert. Nierensteine können sich in den Nieren bilden und können für gewisse Patienten harmlos und unbemerkt bleiben. Eine Nierenkolik tritt aber dann auf, wenn sich solch ein Nierenstein löst und Richtung Blase wandert. Setzt sich nun der Stein in der engen Harnleiter fest, wird der Abfluss des Urins erschwert oder sogar ganz blockiert. Diese akute Unterbrechung oder der Rückstau des Urins bewirkt eine Drucksteigerung im Nierensystem. Diese Verkrampfung der umliegenden Muskulatur löst schlussendlich die Nierenkolik mit den heftigen Schmerzen aus.

Ursachen

Die Ursachen für eine Nierenkolik sind meistens in der Harnleiter festsitzende Nierensteine. Diese bilden sich aus kleinsten Substanzen, welche normalerweise im Urin gelöst werden. Sammeln sich zu viele dieser Substanzen in zu wenig Urin an, bilden sich daraus Nierensteine. Diese sind am häufigsten kalk- und oxalathaltig. Die Steine können so gross wie der Kopf einer Stecknadel sein bis hin zu mehreren Zentimeter. Nierensteine können sich schneller entwickeln bei:

  • Ungenügender Flüssigkeitszufuhr
  • Hohem Eiweisskonsum
  • Starkem Kaffee- und Schwarzteegenuss
  • Harnwegsinfektionen
  • Erhöhte Kalziumkonzentration im Blut

Wenn die Nierensteine nicht behandelt werden, können neben einer Nierenkolik auch Infektionen auftreten. In den meisten Fällen werden die Betroffenen jedoch behandelt, bevor Infektionen entstehen können.

Nierensteinen kann  vorgebeugt werden, weil die Rückfallgefahr relativ hoch ist. Zu den wichtigsten Vorbeugemassnahmen zählt viel Trinken (2-3 Liter pro Tag), Anpassung der Ernährung, als auch ausreichend Bewegung im Alltag.

Symptome einer Nierenkolik

Betroffene Patienten klagen meist über überraschende und heftige Schmerzen in der Region der Niere. Dieser Schmerz kann bis zu 60 Minuten oder länger anhalten und oft auch in alle Richtungen des Rückens ausstrahlen. Typisch für eine Nierenkolik ist, dass sich die Schmerzen und beschwerdefreie Phasen jeweils abwechseln können. Nicht selten werden diese Beschwerden begleitet von weiteren Symptomen wie:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • gestörte Darmtätigkeit
  • erhöhte Körpertemperatur und Schweissausbrüche
  • blutiger Urin

Der blutige Urin entsteht durch die Reibung des Nierensteins an der Schleimhaut der Harnleiter. Dadurch können leichte Blutungen entstehen, welche sich dann mit dem Urin mischen und ausgeschieden werden.

Behandlung und Therapie

Je nachdem wie gross die Steine sind, kommen unterschiedliche Therapie und Behandlungsmöglichkeiten in Betracht.

Ohne ärztliche Behandlung

Kleine Steine bis zu 10 Millimeter können vom Körper oft auch ohne eine Behandlung oder Therapie ausgeschieden werden. Generell gilt viel zu trinken, um die kleinen Steine auszuschwemmen Eine gewisse Linderung kann lokale Wärmezufuhr oder Bewegung, wie Herumgehen und Hüpfen, bringen. Die Wärme wirkt schmerzlindernd, das Bewegen kann eine Lockerung des Steines im Harnleiter herbeiführen oder sogar lösen.

Medikamente

Der akute Schmerz ist leider oft so stark, dass für eine Behandlung meist ein Arzt aufgesucht werden muss. Bei grösseren oder mehreren Nierensteinen können spezielle Kolik-Medikamente eingesetzt werden. Dieses Medikamente wirken am schnellsten und nachhaltigsten, wenn sie über eine Infusion direkt in die Blutbahn gespritzt werden. Können die Beschwerden dadurch nicht gelindert oder der Urinabfluss gelöst werden, muss mit weiteren medizinischen Massnahmen geholfen werden. Kalziumoxalatsteine, welche am häufigsten vorkommen, können von diesen Medikamenten nicht aufgelöst werden. Hier erfolgt in der Regel eine operative Entfernung.

Operative Entfernung

Mit moderner Technik können die Nierensteine schonend beseitigt werden. Dazu geeignet sind die Steinzertrümmerung, die endoskopische Entlastung der Niere mittels eines Drainageschlauches (DJ) oder die direkte endoskopische Steinentfernung mit Hilfe von Spezialinstrumenten. Häufig ist der Patient rasch schmerzfrei, wenn der Nierenstein entfernt werden konnte.