Von einem metabolischen Syndrom spricht die Medizin, wenn verschiedene Risikofaktoren für eine Herzkreislauferkrankung zusammenkommen. Dazu gehören ein erhöhter Bauchumfang (zu viel Bauchfett), erhöhte Blutzuckerwerte, erhöhter Blutdruck und erhöhte Cholesterinwerte.

Die einzelnen Werte sind in der Regel zu Beginn nur grenzwertig erhöht. Die Blutzuckerwerte reichen dabei unter Umständen noch nicht für die Diagnose einer Zuckerkrankheit (Diabetes). Die Kombination der verschiedenen erhöhten Werte ist hingegen mit einem deutlich erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Hirnschlag verbunden.  Deshalb wird das metabolische Syndrom als eigenständiges Krankheitsbild betrachtet. Der Bauchumfang spielt dabei eine zentrale Rolle. Studien haben gezeigt, dass ein erhöhter Bauchumfang, unabhängig davon, ob ein Übergewicht vorliegt oder nicht, einen erheblichen Risikofaktor darstellt. Fett, das sich im Bauchraum ansammelt, scheint besonders gesundheitsgefährdend zu sein. Die Ansammlung von Fett im Bauchraum führt zur sogenannten Apfelform Figur. Mediziner nennen dies stammbetonte Fettleibigkeit. Die Ansammlung von Fett an Po und Hüften, Birnenform genannt, scheint hingegen weniger gesundheitsschädlich zu sein.

Zur Diagnose des metabolischen Syndroms muss neben den „grenzwertig“ erhöhten Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterinwerten der Bauchumfang bei Frauen über 88 Zentimeter und bei Männer über 104 Zentimeter betragen.

Das metabolische Syndrom ist eine Stoffwechselstörung, bei der vor allem der Fettstoffwechsel und der Zuckerstoffwechsel betroffen sind. Die Krankheit kann daher auch als Vorstufe der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) betrachtet werden.

Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, Vermeidung von Übergewicht und ausreichend Bewegung wirken vorbeugend, können aber ebenso als Behandlung empfohlen werden, wenn sich ein metabolisches Syndrom bereits entwickelt hat. Wenn die Veränderung des Lebensstiles nicht ausreicht, werden Medikamente zur Blutzuckersenkung, zur Blutdrucksenkung und zur Senkung des Cholesterins eingesetzt.

Haben sich aufgrund der Risikofaktoren bereits arteriosklerotische Veränderungen in den Blutgefässen entwickelt, können Verengungen in den Herzkranzarterien oder in den Beinarterien chirurgisch behandelt werden. Siehe dazu die Kapitel Operation an den Herzkranzgefässen und Endarterektomie.

Zentren 22