Scheidenkrebs ist eine seltene Krebserkrankung, er macht nur 0,3% aller möglichen Krebserkrankungen aus. Davon betroffen sind vor allem Frauen über 70 Jahren. Die Ursachen sind weitgehend unbekannt. Eine Infektion mit bestimmten Arten des HPV-Virus (Humanes Papillom-Virus) gilt als Risikofaktor. Chirurgische Entfernung und Strahlentherapie stehen bei der Behandlung im Vordergrund.

Was ist Scheidenkrebs genau?

Mit einer Häufigkeit von 0.5-1 auf 100‘000 ist der Scheidenkrebs eine seltene Erkrankung. Meist handelt es sich dabei um eine Krebserkrankung der Schleimhaut (Plattenepithelkarzinom) in der Scheide.

Ursachen und Risikofaktoren

Gelegentlich ist eine Krebserkrankung von Drüsenzellen (Adenokarzinom) oder ein Melanom die Ursache des Scheidenkrebses. 

Warum genau die Erkrankung entsteht, ist weitgehend unbekannt. Infektionen mit bestimmten Arten des HPV-Virus gelten als Risikofaktor. Ein erhöhtes Risiko für einen Tumor in der Scheiden haben auch Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde. Oftmals bilden sich hier Krebszellen am Stumpf der Scheide. Die Erkrankung betrifft vor allem Frauen in höherem Alter.

Beschwerden bei Scheidenkrebs

Ein Scheidenkrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden, sodass er häufig erst spät erkannt wird. Bräunlich-blutiger Ausfluss oder Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr können Hinweise auf einen Scheidenkrebs sein. Solche Symptome sollten deshalb beim Arzt (Gynäkologen) abgeklärt werden. Meist haben sie aber einen harmlosen Ursprung und es ist keine Krebserkrankung dafür verantwortlich. Bei fortgeschrittener Erkrankung kann es zu Schmerzen im Unterleib oder zu Störungen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang kommen.

Diagnose von Scheidenkrebs

Abgeklärt wird der Scheidenkrebs mit einer gynäkologischen Untersuchung und mit einer Scheidenspiegelung. Bei der Koloskopie werden Gewebeproben von verdächtigen Stellen entnommen und auf Krebszellen untersucht. Allenfalls werden Ultraschalluntersuchungen und weitere Verfahren wie MRI oder Computertomographie zur Abklärung eingesetzt.

Behandlung von Scheidenkrebs

Die Therapie des Vaginalkarzinoms richtet sich nach dem Stadium der Krebserkrankung sowie dem Sitz des Tumors. Falls möglich, wird der Tumor operativ entfernt. 

Je nach Ausdehnung des Tumors muss dabei unter Umständen die gesamte Vagina entfernt werden. Mehr zu den operativen Eingriffen erfahren Sie im Kapitel Scheidenoperationen. Im Allgemeinen wird nach der chirurgischen Behandlung eine Strahlentherapie durchgeführt. 

Manchmal, wenn eine Operation nicht durchführbar ist, stellt die Strahlentherapie auch die einzige Therapiemöglichkeit dar. Die Chemotherapie spielt bei Scheidenkrebs, ausser bei Melanomen, keine wesentliche Rolle.

Vorbeugung von Scheidenkrebs

Eine der möglichen Faktoren, welche das Vaginalkarzinom begünstigen kann, ist die HPV-Erkrankung, welche in der erwachsenen Bevölkerung weit verbreitet ist sowie durch Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Es empfiehlt sich als Jugendlicher frühzeitig, d.h. vor dem ersten Geschlechtsverkehr eine HPV-Impfung durchführen zu lassen. Informationen zur HPV-Impfung erhalten Sie bei Ihrem Arzt.

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