Eine Schilddrüsenentzündung kann akut, subakut oder chronisch verlaufen und zu ganz unterschiedlichen Beschwerden führen. Massgeblich für den Verlauf ist die Ursache. Dafür kommen Bakterien, Viren oder eine Autoimmunerkrankung in Frage. Die Behandlung richtet sich entsprechend nach der Ursache und nach den Beschwerden.
Die Schilddrüse, die unterhalb des Kehlkopfes liegt, produziert wichtige Hormone für den Stoffwechsel des Körpers. Bei einer Entzündung der Schilddrüse kann es, je nach Ursache, zu einer Störung der Schilddrüsenhormone kommen. Die häufigste Form der Schilddrüsenentzündung ist die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis, bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse angreift (Autoimmunerkrankung) und zu einer chronischen Entzündung führt. Durch die Hashimoto-Thyreoiditis kann sich eine Schilddrüsenunterfunktionentwickeln. Bakterielle oder virale Entzündungen der Schilddrüsen kommen seltener vor. Eine akute Schilddrüsenentzündung mit Schwellung der Schilddrüsen und Fieber wird meist durch Bakterien verursacht. Wenn die Schilddrüsenentzündung in Zusammenhang mit einer viralen Infektion steht, verläuft die Entzündung in der Regel subakut. Das heisst, die Beschwerden entwickeln sich langsamer und sind weniger stark ausgeprägt. Die subakute Schilddrüsenentzündung wird auch nach ihrem Entdecker Quervain-Thyreoiditis genannt.
Die Beschwerden und der Verlauf einer Schilddrüsenentzündung sind unterschiedlich, je nach Form und Ursache der Erkrankung.
Die Hashimoto-Thyreoiditis entwickelt sich über Jahre hinweg. Beschwerden treten erst auf, wenn sich eine Schilddrüsenunterfunktion als Folge davon entwickelt hat. Typische Beschwerden bei einer Unterfunktion der Schilddrüse sind Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, Verstopfung, Schlafbedürfnis, Konzentrationsstörungen, trockene Haut und brüchige Haare.
Die subakute Quervain-Thyreoiditis entwickelt sich meist zwei bis drei Wochen nach einer viralen Halsentzündung. Die Schilddrüse vergrössert sich und schmerzt. Schluckbeschwerden, Fieber, Heiserkeit, Lymphknotenschwellung, Muskel- und Gelenkschmerzen können hinzukommen. Oft kommt es bei der subakuten Schilddrüsenentzündung zu einer vorübergehenden, [Schilddrüsenüberfunktion] mit Beschwerden wie Unruhe, vermehrtes Schwitzen, beschleunigter Herzschlag, Gewichtsverlust, Nervosität und Zittern.Nach der Phase der Überfunktion kann sich im Verlauf eine Unterfunktion entwickeln. Je nach Erkrankungsphase kann es somit zu ganz unterschiedlichen Beschwerden kommen. Die akute bakterielle Schilddrüsenentzündung verursacht ähnliche Beschwerden wie die subakute Entzündung, wobei sich die Beschwerden in der Regel rascher entwickeln
Zur Diagnose der Schilddrüsenentzündung und Bestimmung der Ursache werden verschiedene Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören Abtasten der Schilddrüse, Ultraschalluntersuchung und Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut. Je nach Situation wird zudem ein Kontrastmittelröntgen (Szintigraphie) durchgeführt und eine Biopsie (Gewebeprobe) vorgenommen.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Schilddrüsenentzündung und nach den Beschwerden. Die akute, bakterielle Thyreoiditis wird mit Antibiotika behandelt. Die subakute Thyreoiditis heilt meist innerhalb von einigen Wochen folgenlos ab. Zur Linderung der Beschwerden werden entzündungshemmende Medikamente eingesetzt.
Bei der chronischen Hashimoto-Thyreoidits steht die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion im Vordergrund. Meist ist dazu eine lebenslängliche Hormonersatztherapie mit Thyroxin, dem Schilddrüsenhormon, notwendig. In seltenen Fällen, wenn die Schilddrüse stark vergrössert ist oder erhebliche Schluckbeschwerden verursacht, ist eine operative Entfernung der Schilddrüse notwendig. Mehr zu Operationen an der Schilddrüse erfahren Sie im Kapitel Schilddrüsenoperationen.
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