Als Tennisarm wird eine Entzündung der Strecksehnen (Epicondylitis humeri radialis) an der Aussenseite des Ellbogens bezeichnet. Als Golferellbogen hingegen bezeichnet man die Entzündung der Beugesehnen (Epicondylitis humeri ulnaris) an der Innenseite des Ellbogens. Die Bezeichnungen Tennisarm und Golferellbogen rühren daher, dass die Sehnen am Ellbogen durch diese Sportarten häufig besonders stark belastet werden.

Sowohl Tennisarm wie Golferellbogen entstehen durch starke Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur. Infolge von einseitiger oder falscher Belastung, zum Beispiel beim Tennis oder beim Golf, kommt es zu einer Reizung der Sehnenansätze am Ellbogen. Beim Tennisarm sind die Strecksehnen an der äusseren Seite des Ellbogens betroffen. Beim Golferellbogen sind es die Beugesehnen an der Innenseite des Ellbogens. Nicht nur diese Sportarten, sondern jede Tätigkeit, die zu einer starken und wiederholten Belastung der Unterarmmuskulatur führt, kann jedoch Sehnenentzündungen am Ellbogen auslösen.

Die häufigsten Beschwerden bei einem Tennisarm oder einem Golferellbogen sind Schmerzen am Ellbogen, die in den Unterarm ausstrahlen. Die Schmerzen treten auf oder verstärken sich bei Faustschluss und bei Beugung oder Streckung des Handgelenks. Beim Tennisarm ist die Aussenseite des Ellbogens schmerzhaft druckempfindlich, beim Golferellbogen hingegen die Innenseite.

Diagnostiziert wird ein Tennisarm oder ein Golferellbogen meist schon aufgrund der typischen Beschwerden und der Untersuchung des Ellbogens mit dem charakteristischen Druckschmerz an der Aussenseite oder Innenseite. Gelegentlich werden Röntgenaufnahmen gemacht, um andere Erkrankungen wie eine Arthrose oder eine Knochenfraktur auszuschliessen.

Tennisarm und Golferellbogen werden normalerweise konservativ behandelt. Zu den konservativen Behandlungsmöglichkeiten gehören schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, Kälte- oder Wärmeapplikationen, Massagen sowie Ultraschallbehandlungen. Begleitet werden diese Massnahmen von einer Schonung der Unterarmmuskulatur und des Ellbogens. Manchmal ist eine Ruhigstellung mit einer Schiene für ein bis zwei Wochen notwendig.

Die chirurgische Behandlung ist nur in Einzelfällen sinnvoll. Kommt diese zur Anwendung, dann wird sie in der Regel ambulant durchgeführt. So beispielsweise, wenn sich die Beschwerden trotz längerer, konservativer Behandlung nicht bessern. Das Ziel der Operation besteht in der Entlastung der Muskelspannung, um die Reizung der Sehnenansätze am Ellbogen zu unterbinden.

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