Ein Schleudertrauma entsteht bei einer plötzlichen und heftigen Beschleunigung des Kopfes mit Überstreckung der Halswirbelsäule. Meist tritt das Schleudertrauma deshalb nach Autounfällen, typischerweise mit Heckaufprall, auf. Ohne dass direkte Schädigungen an der Halswirbelsäule nachweisbar sind, entwickeln sich innerhalb von ca. 72 Stunden die charakteristischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Schwindel, Sehstörungen oder Ohrengeräusche.

Das Schleudertrauma ist die häufigste Komplikation nach Autounfällen. Von einem Schleudertrauma im engeren Sinne spricht man nur, wenn keine direkten Verletzungen an der Halswirbelsäule erkennbar sind.  Man geht davon aus, dass die heftige Beschleunigung und Abbremsung des Kopfes beim Unfall in Kombination mit einer Überdehnung der Halswirbelsäule zu den verschiedenen Beschwerden führt.

Die Beschwerden können sehr vielfältig sein und treten normalerweise innerhalb von 72 Stunden nach dem Unfallereignis auf. Besonders häufig klagen Betroffene über Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Schwindel. Aber auch Sehstörungen, Hörstörungen, Sprachstörungen und Gefühlsstörungen in Armen oder in den Schultern können auftreten.

Diagnostiziert wird ein Schleudertrauma aufgrund des Unfallereignisses und den charakteristischen Beschwerden. Um sichtbare Verletzungen der Halswirbelsäule auszuschliessen werden in der Regel Röntgenaufnahmen oder eine MRI-Untersuchung durchgeführt.

Die Behandlung richtet sich nach den Beschwerden, die sehr unterschiedlich sein können. Stehen die Schmerzen im Vordergrund, so werden vorübergehend Schmerzmedikamente eingesetzt. Muskelverspannungen können mit Muskelentspannungsmitteln und mit physiotherapeutischen Massnahmen gelindert werden. Vom Tragen einer Halskrause oder Schonhaltung über längere Zeit wird abgeraten, da dies den Heilungsprozess eher behindert als unterstützt.

In der Mehrheit der Fälle heilt das Schleudertrauma innerhalb von etwa sechs Monaten ohne bleibende Beschwerden aus. In selteneren Fällen kann es zu einer Chronifizierung der Beschwerden kommen manchmal sogar bis hin zu einer Invalidisierung. Der Grund, warum manche Betroffenen ein chronisches Schleudertrauma entwickeln, ist nicht bekannt. Da medizinisch keine Schäden an der Halswirbelsäule nachgewiesen werden können, ist die Anerkennung des Schleudertraumas als chronische Erkrankung nicht unumstritten.