Das Pfeiffersche Drüsenfieber (Mononukleose) ist eine Infektionskrankheit, die durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) verursacht wird. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch Müdigkeit, Fieber, Entzündung im Rachenraum und Lymphknotenschwellungen. In der Regel heilt das Pfeiffersche Drüsenfieber innerhalb von 2-3 Wochen folgenlos ab. Gelegentlich verläuft die Krankheit aber auch länger, verbunden mit chronischer Müdigkeit und Leistungsverminderung.

Pfeifferisches Drüsenfieber Symptome & Behandlung

Das Pfeiffersche Drüsenfieber im Überblick

Das Pfeiffersche Drüsenfieber, auch „Kusskrankheit“ genannt, wird durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) verursacht. Das weit verbreitete Virus bleibt nach der Erstinfektion dauerhaft im Körper und kann in manchen Fällen Fieber, Halsschmerzen, Müdigkeit und Lymphknotenschwellungen verursachen. Betroffen sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene.

Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Speichelkontakt. Die Anfälligkeit für die Krankheit hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter und Immunität ab. Die Diagnose basiert auf Symptomen und Bluttests, die Behandlung zielt auf die Linderung der Symptome ab. Trotz einer möglichen langanhaltenden Müdigkeit erholen sich die meisten Menschen vollständig und entwickeln eine dauerhafte Immunität gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber.

Ursachen und Risikofaktoren

Ursache und Auslöser

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird durch das Epstein-Barr-Virus (EBV), ein Mitglied der Familie der Herpesviren, verursacht. EBV ist eines der weltweit am weitesten verbreiteten Viren und besitzt die einzigartige Fähigkeit, sich in den B-Lymphozyten des Immunsystems einzunisten. Nach der Erstinfektion bleibt das Virus lebenslang im Körper, meist in einem latenten (inaktiven) Zustand. Obwohl sich viele Menschen in ihrer Kindheit oder Jugend mit EBV infizieren, erkranken nicht alle am Pfeifferschen Drüsenfieber. Die Krankheit bricht typischerweise aus, wenn das Immunsystem auf die Infektion in einer bestimmten Weise reagiert.

Übertragung & Ansteckung

Das Epstein-Barr-Virus wird hauptsächlich durch den Austausch von Körperflüssigkeiten, insbesondere Speichel, übertragen. Dies kann durch Küssen, gemeinsame Nutzung von Getränken, Lebensmitteln, Besteck oder Zahnbürsten sowie durch Husten und Niesen geschehen. EBV kann auch durch Bluttransfusionen und Organtransplantationen übertragen werden, obwohl dies weniger häufig vorkommt. Die leichte Übertragbarkeit durch Speichel hat der Krankheit den Spitznamen "Kusskrankheit" eingebracht. Es ist wichtig zu wissen, dass EBV auch von Personen übertragen werden kann, die keine Symptome zeigen oder die Krankheit bereits überstanden haben, da das Virus vorübergehend im Speichel ausgeschieden werden kann.

Risikofaktoren und Risikogruppen

Obwohl das Epstein-Barr-Virus weit verbreitet ist und sich viele Menschen irgendwann in ihrem Leben infizieren, gibt es bestimmte Faktoren und Gruppen, die ein erhöhtes Risiko haben, nach einer EBV-Infektion an Pfeifferschem Drüsenfieber zu erkranken:

Alter

Am häufigsten erkranken Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren. Auch Kinder können sich mit EBV infizieren, zeigen aber selten schwere Symptome.

Immunstatus

Personen mit einem geschwächten Immunsystem, sei es durch eine Erkrankung (wie HIV/AIDS oder bestimmte Krebsarten) oder durch die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten, sind anfälliger für eine EBV-Infektion und können einen schwereren Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers erleiden.

Lebensstil und soziale Faktoren

Enge Kontakte in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Universitäten und Kasernen können das Risiko einer EBV-Übertragung erhöhen.

Symptome

Das Pfeiffersche Drüsenfieber zeigt eine Reihe von Symptomen, die von leicht bis schwer reichen können. Die Symptome variieren je nach Alter der infizierten Person und können mit denen anderer Virusinfektionen verwechselt werden.

Frühsymptome und erste Anzeichen

Die Inkubationszeit des Epstein-Barr-Virus beträgt in der Regel 4 bis 6 Wochen. Die ersten Anzeichen einer Infektion ähneln oft denen einer Grippe oder schweren Erkältung und umfassen:

  • Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl
  • Fieber
  • Halsschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit

Diese frühen Symptome können leicht übersehen oder mit anderen, weniger spezifischen Virusinfektionen verwechselt werden.

Typische Symptome des Pfeifferschen Drüsenfiebers

Nach den ersten Anzeichen entwickeln sich spezifischere Symptome, die für das Pfeiffersche Drüsenfieber charakteristisch sind:

  • Starke Halsschmerzen, oft mit weissen Flecken auf den Mandeln
  • anhaltend hohes Fieber
  • Geschwollene Lymphknoten, besonders am Hals und unter dem Kiefer
  • Vergrösserung der Milz und manchmal auch der Leber
  • Müdigkeit, die Wochen bis Monate anhalten kann

Unterschiedliche Symptome bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

  • Kinder haben oft mildere Symptome. Sie können Fieber und Halsschmerzen haben, aber die charakteristische Müdigkeit und Lymphknotenschwellungen fehlen oft.
  • Jugendliche und junge Erwachsene zeigen in der Regel das volle Symptombild mit starker Müdigkeit und ausgeprägter Lymphknotenschwellung.
  • Erwachsene können einen schwereren Krankheitsverlauf mit intensiveren Symptomen und einem höheren Komplikationsrisiko haben.

Krankheitsverlauf

Die meisten Menschen erholen sich von den akuten Symptomen des Pfeifferschen Drüsenfiebers innerhalb von 2 bis 4 Wochen, obwohl die Müdigkeit länger anhalten kann, manchmal mehrere Monate. Die vollständige Genesung hängt von der Schwere der Symptome und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen ab.

Während die meisten Fälle von Pfeifferschem Drüsenfieber ohne Langzeitprobleme abklingen, können bei einigen Personen Komplikationen auftreten, wie beispielsweise:

  • Milzruptur, eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation
  • Hepatitis oder Gelbsucht
  • Anämie, Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen) oder Neutropenie (Verminderung der neutrophilen Granulozyten)
  • Neurologische Komplikationen wie Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Gehirnentzündung (Enzephalitis)
  • Sekundärinfektionen wie Streptokokken-Mandelentzündung

Nach einer EBV-Infektion entwickelt der Körper in der Regel eine lebenslange Immunität gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber. Das Virus bleibt jedoch latent im Körper und kann unter bestimmten Umständen reaktiviert werden, insbesondere bei Personen mit geschwächtem Immunsystem. Ein erneutes Auftreten des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist jedoch selten.

Diagnose

Die Diagnose des Pfeifferschen Drüsenfiebers beruht auf einer Kombination von klinischen Symptomen und spezifischen Bluttests. Die wichtigsten diagnostischen Tests sind:

Monospot-Test (Test auf heterophile Antikörper)

Dieser Test kann typischerweise eine Woche nach Beginn der Symptome durchgeführt werden und weist Antikörper nach, die mit einer EBV-Infektion assoziiert sind. Er ist schnell und einfach, aber bei Kindern unter 4 Jahren nicht immer zuverlässig.

EBV-spezifische Antikörpertests

Diese Tests messen Antikörper gegen spezifische EBV-Antigene und können eine aktuelle oder frühere Infektion nachweisen. Sie sind genauer als der Monospot-Test und können auch zur Bestimmung des Infektionsstadiums verwendet werden.

Blutbild

Ein komplettes Blutbild kann Auffälligkeiten wie eine erhöhte Anzahl weisser Blutkörperchen (Leukozytose) oder das Vorhandensein atypischer Lymphozyten zeigen, die auf eine EBV-Infektion hinweisen.

Aufgrund ähnlicher Symptome muss das Pfeiffersche Drüsenfieber von anderen Erkrankungen abgegrenzt werden:

  • Streptokokken-Rachenentzündung: Eine bakterielle Infektion, die ebenfalls Halsschmerzen und Fieber verursachen kann.
  • Zytomegalievirus (CMV)-Infektion: Ein anderes Herpesvirus, das ähnliche Symptome wie EBV verursachen kann.
  • HIV-Infektion: Frühe HIV-Symptome können denen des Pfeifferschen Drüsenfiebers ähneln.
  • Grippe (Influenza) und andere virale Atemwegsinfektionen: Diese können ähnliche Allgemeinsymptome verursachen.

Pfeiffersches Drüsenfieber behandeln

Die Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist in erster Linie unterstützend und zielt darauf ab, die Symptome zu lindern:

  • Ruhe: Ausreichend Ruhe ist wichtig für die Genesung.
  • Flüssigkeitszufuhr: Viel trinken, um Fieber und Halsschmerzen zu lindern.
  • Schmerzlinderung: Fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen können helfen, Fieber, Kopf- und Halsschmerzen zu lindern.
  • Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten: Es gibt keine spezifischen antiviralen Medikamente, die routinemässig zur Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfiebers eingesetzt werden. In schweren Fällen oder bei Komplikationen kann jedoch eine Behandlung mit Kortikosteroiden in Betracht gezogen werden, um Schwellungen zu reduzieren oder Atemwegsobstruktionen zu behandeln.

Auf folgende Dinge sollten während der Krankheit ebenfalls geachtet werden:

  • Ernährung: Eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung kann den Körper bei der Genesung unterstützen.
  • Meiden von Alkohol: Da EBV die Leber schädigen kann, sollte Alkohol gemieden werden.
  • Körperliche Schonung: Aktivitäten, die das Risiko einer Milzruptur erhöhen können, sollten vermieden werden, bis die Milz wieder ihre normale Grösse erreicht hat.

Prävention

Da es derzeit keine Impfung gegen das Epstein-Barr-Virus gibt, konzentriert sich die Prävention auf die Minimierung des Übertragungsrisikos:

  • Persönliche Hygiene: Regelmässiges Händewaschen und das Vermeiden der gemeinsamen Nutzung von Getränken, Nahrungsmitteln oder persönlichen Gegenständen können das Übertragungsrisiko verringern.
  • Aufklärung: Ein Bewusstsein für die Übertragungswege des Virus kann dazu beitragen, das Risiko einer Ansteckung zu verringern, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen oder bei engem Körperkontakt.
  • Schutz des Immunsystems: Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmässiger Bewegung und ausreichend Schlaf kann das Immunsystem stärken und die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen erhöhen.