Herpes ist eine Infektionskrankheit, die durch die Herpes simplex Viren HSV-1 und HSV-2 verursacht wird. Infektionen mit dem HSV-1 Virus führen üblicherweise zum Lippenherpes und Infektionen mit dem HSV-2 Virus zum Genitalherpes, wobei beide Virus-Typen grundsätzlich an allen Stellen des Körpers vorkommen können. Wer sich einmal mit Herpes-Viren angesteckt hat, wird diese nicht wieder los. In gewissen Situationen werden die Viren wieder aktiviert und verursachen die typischen Beschwerden an den Lippen oder im Genitalbereich.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Herpes-Viren. Neben den Herpes simplex Viren gehört zum Beispiel auch das Varicella-Zoster-Virus, das Windpocken und Gürtelrose verursacht, zu den Herpes-Viren. Oder das Epstein-Barr-Virus, Ursache des Pfeifferschen Drüsenfiebers. Infektionen mit den Herpes simplex Viren sind sehr häufig. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 70% der Schweizer Bevölkerung das HSV-1 Virus in sich trägt und etwa 20% das HSV-2 Virus. Die Ansteckung mit dem HSV-1 Virus erfolgt oft schon im Kindesalter, während das HSV-2 Virus vor allem via sexueller Kontakte übertragen wird.

Die Herpes simplex Viren verhalten sich die meiste Zeit über ruhig im Körper und verursachen keine Beschwerden. Bestimmte Situationen können eine Aktivierung der Viren mit einem Herpes-Ausbruch verursachen. Dazu gehören Sonnenlicht, Fieber, Erkältungskrankheiten, Stress oder Zustände mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel bei Krebserkrankungen. Häufig ist aber auch kein bestimmter Grund für den Herpes-Ausbruch ersichtlich.

Im Prinzip kann Herpes überall an der Haut oder an Schleimhäuten des Körpers auftreten. Am häufigsten sind jedoch die Lippen und der Genitalbereich betroffen. Meist beginnt der Herpes mit Spannungsgefühl und Juckreiz am Ort des Ausbruchs, gefolgt von einer Bläschenbildung. Die Bläschen platzen nach einiger Zeit und verkrusten. Vor allem im Genitalbereich kann der Herpes ziemlich schmerzhaft sein. In seltenen Fällen kann der Herpes auch an den Augen auftreten. In einem solchen Fall sollte rasch medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

Die Diagnose des Herpes wird in der Regel schon aufgrund des typischen Erscheinungsbildes der Hautbläschen und der Beschwerden gestellt. Falls notwendig, kann das Herpes Virus mit einem Hautabstrich nachgewiesen werden.

Die Behandlung von Herpes ist rein symptomatisch. Mit Salben oder Crèmes, die virushemmende Substanzen enthalten, können die Beschwerden gelindert werden. In der Regel heilt ein Herpes-Ausbruch innerhalb von etwa einer Woche folgenlos ab.

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