Bei einem Wirbelkörperbruch (vertebrale Fraktur) handelt es sich um den Bruch eines Wirbels der Wirbelsäule. Wirbelkörperbrüche entstehen entweder als Folge von Unfällen oder im höheren Alter aufgrund einer Osteoporose (Knochenschwund). Für die Behandlung wichtig ist die Unterscheidung in stabile Wirbelkörperfrakturen und instabile Wirbelkörperfrakturen.

Die Wirbelsäule besteht aus 33 bis 34 Wirbeln. Ein Wirbel besteht aus dem Wirbelkörper und den Wirbelfortsätzen. Die Wirbelkörper und Wirbelfortsätze bilden einen durchgängigen Kanal, in welchem das Rückenmark verläuft. Zwischen den Wirbelkörpern liegen die Bandscheiben. Die häufigste Ursache für Wirbelkörperfrakturen ist die Osteoporose. Dabei kommt es schon bei geringer Krafteinwirkung oder rein aufgrund der Schwerkraft zu Einbrüchen am geschwächten Wirbelkörper. Für Wirbelfrakturen bei einem gesunden Knochen braucht es hingegen grosse Krafteinwirkungen, verursacht beispielsweise durch Verkehrsunfälle oder Sportunfälle. Solche Wirbelfrakturen nennt man traumatische Wirbelfrakturen. Vereinfacht gesagt, werden Wirbelkörperfrakturen, die keine Gefahr für das Rückenmark darstellen, als stabile Wirbelfrakturen bezeichnet. Frakturen mit Verletzung des Rückenmarks oder welche das Rückenmark zu verletzen drohen, werden als instabile Wirbelfrakturen bezeichnet.

Die Symptome bei einem Wirbelbruch können je nach Art und Lokalisation der Fraktur unterschiedlich sein. Osteoporotische Wirbelkörperfrakturen führen oft zu einer Verformung der Wirbelsäule und zu einer Verminderung der Körpergrösse. Bei traumatischen Wirbelfrakturen stehen die Schmerzen im Bereich der Fraktur sowie Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule im Vordergrund. Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle oder Störungen der Blasen- oder Darmentleerung sind Anzeichen für eine Verletzung des Rückenmarks.

Die Diagnose einer Wirbelfraktur wird aufgrund der Krankengeschichte (Osteoporose oder Unfall) und mit radiologischen Untersuchungen gestellt. Zum Ausschluss einer instabilen Wirbelfraktur oder Verletzung des Rückenmarks wird eine Computertomographie durchgeführt.

Wirbelkörperbrüche können konservativ oder chirurgisch behandelt werden. Welche Behandlungsmöglichkeit angewendet wird, richtet sich hauptsächlich danach, ob es sich um eine stabile oder instabile Fraktur handelt. Die stabile Wirbelfraktur kann konservativ behandelt werden. Dazu gehören Entlastung, Schmerzreduktion und eventuell Stabilisierung der Wirbelsäule durch einen Kragen oder ein Stützkorsett.

Für die chirurgische Behandlung stehen verschieden Operationsverfahren zur Verfügung. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel Operation bei Wirbelkörperfraktur.

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